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Nikolaus Waxweiler

Vita

Dr. Nikolaus Josef Konrad Waxweiler (*21.4.1882 in Köln-Deutz +27.2.1944 in Köln-Mülheim) war Kunsthistoriker, Bildhauer, Architekt und Literaturwissenschaftler. War ledig und blieb ohne Nachkommen.
Siebensemestriges Studium der Architektur an den Technischen Hochschulen Aachen, Hannover und München gefolgt von zwei Semestern praktische Weiterbildung auf Baustellen. Danach zweijährige Studienreise nach Süddeutschland, Österreich, Frankreich und Italien. In Italien entschloß er sich zum Studium der Kunstgeschichte und Literaturwissenschaft. Studien an den Universitäten in Berlin, Freiburg/Breisgau und Bern/Schweiz. 1914 Promotion zum Dr.phil. an der Universität Bern mit einer Dissertation zum Thema "Die Kapitäle des Übergangsstiles der Kirche Ste. Madeleine in Vezelay in Burgund" (siehe Bibliographie).
Der Beginn des ersten Weltkriegs überraschte ihn in Rom. Rückkehr nach Köln. Militärdienst von 1915 bis 1918.
Nach Kriegsende 1918 gründete er zusammen mit seinem Bruder Richard Waxweiler (1881-1956) in Köln eine Unternehmung namens "Familien GmbH Waxweiler & Co", die sich hauptsächlich mit der Verwaltung des ausgedehnten Immobilienbesitzes der Familie beschäftigte, sich aber auch in günstige Immobilienspekulationen einließ. Geschäftsführer dieser GmbH war Richard Waxweiler. Die Inflation und die anschließende Weltwirtschaftskrise in den 1920iger Jahren vernichtete aber einen Großteil des Vermögens.

Nikolaus Waxweiler fertigte später im Auftrag des "Rheinischen Museums" der Stadt Köln in der Eifel und dem nördlichen Rheinland Aufmaßen und Zeichnungen historischer Wohngebäude an. Anschließend Ausbildung im Schnütgen-Museum unter Fritz Witte und privat Anfertigungen von Geschichtskarten.
Im Winter 1936 in Berlin im Propagandaministerium tätig; hier Anfertigung der "Antikomintern-Karte". Nach deren Fertigstellung Rückkehr nach Köln, wohnhaft in Köln-Mülheim, Wallstr. 125. Um 1939 im Auftrag des Stadtkonservators zeichnerische Aufnahme von historisch bedeutsamen Bauten, die den damals angelegten Straßendurchbrüchen (und bald danach den ersten Bomben) zum Opfer fielen.
Nach Abschluß dieser Arbeiten bis zum 31.7.1940 Tätigkeit bei der städtischen Entwurfsstelle für Luftschutzbauten unter Stadtbaurat Dr. Giggemeyer. Ab 6.2.1941 angestellt im Hochbauamt der Stadt Köln. Sachverständiger des Kriegschädenamtes bis zu seinem Tode.

Im Kölner Stadtanzeiger vom (ca.) 3. März 1944 ist ein Nachruf erschienen. Danach war er "ein Mann von vielseitiger Begabung, der ... in weiten Kölner Kreisen bekannt war. Sohn eines Kölner Baumeisters, studierte er Baukunst an mehreren deutschen Hochschulen, wandte sich dann aber dem Studium der Kunstgeschichte zu und erwarb 1914 in Bern den Doktortitel. Siebenjähriger Aufenthalt in Italien ... Reisen nach Afrika und Amerika. In Köln jahrelang Mitarbeiter des Schnütgen-Museums und des Hauses der Rheinischen Heimat später beim Hochbauamt ... Er war ein in Sammlerkreisen und im Kunsthandel sehr geschätzter Sachkenner der alten Malerei..."

Beerdigt im Familiengrab Waxweiler in Köln-Melaten, Flur 67A, Nr. 10.

Buch 1

Die Wappenplastik Toscana's vom 14. Jahrhundert bis zum Barock; Manuskript als Vorform einer Buchveröffentlichung.
Wahrscheinlich nach 1914 verfaßt. Es handelt sich offensichtlich um ein umfängliches Werk mit mehr als 100 Abbildungen. Das Manuskript ist bislang (=1992) verschollen. In seinem Lebenslauf vom 9.August 1940 berichtet Dr. Nikolaus Waxweiler dazu: "...Ich bereiste ganz Oberitalien und nahm die hervorragendsten Beispiele der Wappenplastik in fast 1000 Handzeichnungen auf, von denen ca. 100 dem Text als erläuterndes Bildmaterial beigegeben werden sollten. An den hiermit verbundenen hohen Kosten scheiterte schließlich die Drucklegung des Werkes".

Buch 2

"Die Kapitäle des Übergangsstiles der Kirche Ste. Madeleine in Vezelay in Burgund"

Skuptur 1

Römischer Akt mit Kurzschwert Bronce

Skulptur 2

Stele mit gestalteter Einfassung, Familiengrab Waxweiler in Köln-Melaten, 1905

Geschichte des Bitburg-Kölner Zweiges

Dr. Nikolaus Waxweiler ist ein Abkömmling des Bitburg-Kölner Zweiges der Waxweiler Familien.